Was ist die GEMA? Wie funktioniert sie? Und kann sie auch weniger prominente Künstlerinnen und Künstler effektiv schützen? Diesen Fragen waren die Zehntklässlerinnen und Zehntklässler der Gerhart-Hauptmann-Realschule im Rahmen des Demokratieprojektes WahlkreisTACKtiker der hannoverschen SPD-Bundestagsabgeordneten Kerstin Tack nachgegangen. Heute haben sie sich noch einmal intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt:

Gemeinsam mit Kerstin Tack haben sie zu einer Diskussionsveranstaltung über die GEMA in die Gerhart-Hauptmann-Schule eingeladen. Rede und Antwort standen ihnen Wolfgang Besemer, Geschäftsführer von Hannover Concerts, Michael Duderstädt, Direktor Politische Kommunikation der GEMA, und Lutz Rädecker, Künstlerischer Leiter der KleinkunstBühne Hannover.

Insbesondere beschäftigte die Schülerinnen und Schüler die Sperrung von Musikvideos auf der Internetplattform Youtube. Michael Duderstädt erläuterte, dass Youtube bislang nicht bereit sei, einen Lizenzvertrag mit der GEMA abzuschließen. Andere Plattformen wie Spotify hätten dies bereits getan. Es sei wichtig, dass auch im Zeitalter der digitalen Medien Urheber und Texter eine Vergütung für ihre kreative Arbeit erhielten, so Duderstädt. Ab einem gewissen Professionalisierungsgrad sei es nahezu unausweichlich, dies über eine Verwertungsgesellschaft zu organisieren.

Wolfgang Besemer von Hannover Concerts brachte die Perspektive der großen Konzertveranstalter in die Diskussion ein. Er erläuterte, dass der Anteil der GEMA-Gebühren an den Einnahmen aus Ticketverkäufen durchaus beträchtlich und in der Tendenz weiter steigend sei. Man dürfe nicht aus den Augen verlieren, dass es auch eine Grenze der finanziellen Belastbarkeit gebe. Diskussionswürdig ist aus seiner Sicht auch die Bemessungsgrundlage für die Festsetzung der Gebühren. Grundsätzlich halte er die Rechtewahrnehmung über eine Verwertungsgesellschaft aber für den richtigen Weg, betonte Besemer.

Lutz Rädecker von der KleinkunstBühne Hannover lenkte den Fokus auf Charity-Veranstaltungen. Es sei nicht richtig, so Rädecker, wenn Musikveranstaltungen, bei denen Künstler für einen wohltätigen Zweck auf ihre Gage verzichteten, mit genauso hohen Lizenzgebühren belegt würden wie kommerzielle Veranstaltungen.

„Wir alle haben heute viel gelernt“, bedankte sich MdB Kerstin Tack bei den Diskutantinnen und Diskutanten. „Es ist wichtig, dass der Wert künstlerischen Schaffens anerkannt und auch finanziell entlohnt wird. Gleichzeitig müssen wir auch sicherstellen, dass Musikveranstaltungen von allen zu einem erschwinglichen Preis besucht werden können.“ Sie versprach, sich weiterhin politisch für das Thema stark zu machen.

Der folgende Beitrag auf youtube zu dieser Veranstaltung wurde am 2. Mai 2014 in den Lokalnachrichten des hannoverschen Fernsehsenders h1 gesendet: