Auf Einladung der hannoverschen SPD-Bundestagsabgeordneten und behindertenpolitischen Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Kerstin Tack, diskutierten im Gartensaal des Neuen Rathauses viele interessierte Hannoveranerinnen und Hannoveraner über die gesundheitliche Versorgung von Flüchtlingen.

Für die Veranstaltung hat die hannoversche SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Tack ein fachkundiges Podium zusammengestellt, bestehend aus dem Leiter des Ethno-Medizinischen-Zentrums, Ramazan Salman, der Beauftragten für die Belange von Patienten und Pflegebedürftigen der SPD-Bundestagsfraktion. Helga Kühn-Mengel, die Niedersächsische Sozialministerin Cornelia Rundt und die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Regionsfraktion, Elke Zach.

Erfolgsprojekt „Mit Migranten für Migranten“

Nach einer kurzen Begrüßung durch die hannoversche SPD-Abgeordnete Tack stellte Ramazan Salman, Leiter und Geschäftsführer des Ethno-Medizinischen-Zentrums e.V., das erfolgreiche Gesundheitsprojekt MiMi (Mit Migranten für Migranten) vor, was jüngst mit dem European Health Award 2015 ausgezeichnet wurde. Ziel des Projekts ist es, mehrsprachige und kultursensible Gesundheitsförderung und Prävention für Migrantinnen und Migranten und Geflüchtete anzubieten.

Anschließend berichtete die niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Cornelia Rundt, über die Aktivitäten des Landes im Bereich Integration und Gesundheit – und gab intensive Auskunft über die Einführung der elektrischen Gesundheitskarte für Asylbewerberinnen und Asylbewerber in Niedersachsen. Diese kann seit April 2016 von den jeweiligen Landkreisen eingeführt werden.

Helga Kühn-Mengel, die Beauftragte für die Belange von Patienten und Pflegebedürftigen der SPD-Bundestagsfraktion stellte die Positionen und Initiativen der SPD im Bund vor. In der jetzigen Herausforderung in Bezug auf die Flüchtlinge hat der Bund die Gesundheitskarte, den Impfschutz, Traumata-Behandlungen und vieles mehr auf diese Zielgruppe ausgeweitet.

Die aktuellen Herausforderungen auf kommunale Ebene schilderte Elke Zach, die Sprecherin der SPD-Regionsfraktion für Soziales, Wohnungswesen und Gesundheit, die sich klar für die Einführung der der Gesundheitskarte für Asylbewerberinnen und Asylbewerber aussprach.

Zugang zur medizinischen Regelversorgung schaffen – von Anfang an

Kerstin Tack plädierte dafür, die Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen nicht länger nach dem AsylbLG (Asylbewerberleistungsgesetz) zu regeln und ihnen den vollen Zugang zur medizinischen Regelversorgung zu eröffnen, um auch Präventionsangebote und psychotherapeutische Hilfe nutzen zu können. Denn bislang haben Flüchtlinge nur Anspruch auf Leistungen, wenn eine Krankheit akut – und die Behandlung zur Sicherstellung ihrer Gesundheit unerlässlich ist, so dass viele menschenunwürdige Situationen entstehen.

Nach den Statements aus der Politik begann eine interessante Diskussion mit dem Publikum, in der– viele konstruktive Anregungen an die Vertreterin und Vertreter aus der Praxis von ehren- und hauptamtlichen Personen herangetragen wurden.

v.l.n.r.: Ramazan Salman, Sozialministerin Cornelia Rundt, MdB Kerstin Tack, MdB Helga Kühn-Mengel und die SPD-Regionsabgeordnete Elke Zach auf dem Podium der Diskussionsveranstaltung