Ein fachpolitisches Gespräch mal anders: Kerstin Tack war im Rahmen eines Werkstattgesprächs bei der Caritas eingeladen, um sich ein Bild von der dortigen Arbeit zu machen und um mit dem Vorstand, den Beschäftigen, weiteren Politikerinnen und der niedersächsischen Sozialministerin Dr. Carola Reimann über die Inklusion zu sprechen. Dieser Mittwochnachmittag wird allen aber sicher in besonderer Erinnerung bleiben, weil...

... sich die Caritas für die Gäste etwas ganz Besonderes überlegt hat. Nach einem gemeinsamen Mittagessen, einem Eingangsimpuls von Frau Reimann und von Caritasdirektor Franz Loth, ging es zunächst in einen geselligen Graffiti-Workshop, in dem sie unter Anleitung von Sozialarbeiter und Hobby-Graffiti-Künstler Mika Springwald ein eigenes „Piece“ (Graffiti-Kunstwerk) mit aufgesprühter Aussage produzierten. „Behindere uns nicht… beim Zusammensein/ beim Menschsein" stand am Ende auf den Bildern, die zwei behinderte Menschen zeigen, die sich gegenseitig stützen. Mika Springwald erzählte stolz, dass er vor wenigen Wochen selbst mit einer 500-köpfigen Gruppe Jugendlicher beim Papst im Rom war und dort ebenfalls viele Kunstwere produzierte. Die Kunstwerke, die an dem heutigen Tage entstanden, sollen nun in der Vernissage von Dr. Carola Reimann im Sozialministerium ausgestellt werden.

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Nach der gemeinschaftsfördernden Kreativarbeit folgte eine offene Gesprächsrunde am Werktisch. In einer Fishbowl-Diskussion wurde erörtert, wo trotz der guten Behindertenpolitik und trotz der Fortschritte in dem Bereich noch Probleme lägen. Im ersten „Fishbowl“ diskutierten Dr. Carola Reimann, Nicole Kaiser, Kerstin Tack, Jutta Krellmann, Dr. Cornelia Kammann und Ole Brandt miteinander. Frau Reimann stellte kurz ihre Arbeit und den niedersächsischen Aktionsplan Inklusion vor. Sie lobte, dass dieser bereits zu einem sehr großen Teil umgesetzt wurde, aber es sei auch noch viel zu tun, um bis zur vollständigen Inklusion zu gelangen: „Es ist nicht unser Ziel, zu schauen, was Behinderte alles nicht können, sondern zu sehen, welche Probleme abgebaut werden müssen, die die Menschen am Arbeitsleben hindern“, so Reimann.

Kerstin Tack wurde begrüßt als Wegbereiterin des Bundesteilhabegesetzes und bezog in der Diskussionsrunde Stellung zu einigen Fragen, die im Laufe des Nachmittags aufgekommen waren, darunter auch zur Qualifizierung und Weiterbildung.

„Der Weg der Inklusion ist eine große gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, so steht es im niedersächsischen Koalitionsvertrag (Z. 480f). Dieser Weg muss gemeinsam gegangen werden und dieser Nachmittag trug dazu bei, dass die Politik und die Werkstätten einen großen Schritt aufeinander zu gegangen sind.

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Kerstin Tack und Dr. Cornelia Kammann, Geschäftsbereich Behindertenhilfe Caritas Osnabrück
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Carola Reimann spricht beim Werkstattgespräch. Im Hintergrund steht Caritas-Landessekretär Thomas Uhlen