Liebe Leserinnen und Leser,
die Bundestagswahl am 24. September 2017 hat für die SPD eine schwere Niederlage zum Ergebnis gehabt. Mit 20,5 % haben wir unser schlechtestes Ergebnis der Nachkriegszeit erzielt und werden nunmehr strukturell, inhaltlich und personell einen umfangreichen Erneuerungsprozess einleiten müssen. So bitter die Niederlage im Bund auch war, so sehr freuen wir uns aber auch darüber, dass wir in der Region Hannover drei der vier Wahlkreise wieder direkt gewinnen konnten.

Kerstin Tack
Kerstin Tack, MdB (SPD)

Dieses Ergebnis haben wir den vielen Ehrenamtlichen zu verdanken, die durch ihre große Unterstützung in den Ortsvereinen, bei den JUSOS, in den Vereinen und Verbänden zu diesem Erfolg beigetragen haben. Für diese große Unterstützung möchte ich mich bei ganz herzlich bedanken.

Die Niederlage im Bund hat viele Gründe, einer ist aber sicherlich die gesamte Niederlage der Großen Koalition, die mit zusammen 14 % Verlust abgeschnitten hat, wovon wir als SPD rd. 5 % beitragen. Deshalb war es folgerichtig, eine weitere Große Koalition auszuschließen und als größte Oppositionspartei inhaltlich klare Akzente zu setzen und den innerparteilichen Erneuerungsprozess
zu gestalten. Mit dem Scheitern der sog. Jamaika-Koalition, die ja monatelang als Zukunftskoalition beschrieben wurde, stellt sich nun eine neue Situation ein. Das Scheitern ist auch ein Scheitern von Angela Merkel, die die Kraft und die Integration für gelingende Gespräche nicht hatte. Für die SPD stellen sich mehrere Optionen: Sie gehen von einer weiteren Großen Koalition über die Tolerierung einer Minderheitsregierung oder Formen der Kooperation bis hin zu Neuwahlen. Auf unserem Parteitag
haben wir Anfang Dezember beschlossen, ergebnisoffene Gespräche mit der Union zu führen und auf einem gesonderten Parteitag im Januar über die Ergebnisse dieser Gespräche zu berichten und abzustimmen, ob weitergehende Gespräche hin zu Koalitionsverhandlungen geführt werden sollen. Sollte dies der Fall sein, werden alle SPD-Mitglieder am Ende die Möglichkeit haben, über einen Koalitionsvertrag abzustimmen. Der Weg ist also sehr offen und es wird jetzt darauf ankommen, welche unserer Inhalte die Union bereit ist mit uns umzusetzen. Es bleibt ein absolut offener Prozess, den wir auch hier in Hannover in gemeinsamen Gesprächen und Diskussionen mit begleiten werden.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern einen guten Start in das neue Jahr und viel Kraft und Erfolg bei der Umsetzung eigener Wünsche und Vorstellungen für 2018.

Herzlichst Ihre und Eure
Kerstin Tack


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