Gute Arbeit braucht starke Arbeitnehmerrechte ohne Hintertür. Wie diese erreicht, angewendet und immer wieder neu durchgesetzt werden können, stand im Mittelpunkt der Betriebsrätekonferenz der SPD-Bundestagsfraktion, die am Montag, den 4. November, stattfand. Rund 300 Betriebs- und Personalräte aus ganz Deutschland waren zu Gast, darunter auch vier Betriebs- und Personalräte aus Hannover.

„Für gute Arbeit müssen Politik und Arbeitnehmervertretungen an einem Strang ziehen – und zwar mit voller Kraft“, so Kerstin Tack. „Es ist ein ständiges Wechselspiel: Wir Politikerinnen und Politiker brauchen die Erfahrung der Arbeitnehmervertretungen für die Gesetze, die wir machen. Die Betriebsräte wiederum brauchen uns, damit wir Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gesetzlich den Rücken stärken. Deshalb ist unsere Betriebs- und Personalrätekonferenz seit vielen Jahren ein echtes Erfolgsmodell.“

Um gute Arbeit zu gewährleisten, müssten gerade jetzt die Veränderungen in der Arbeitswelt mitgedacht werden. „Wie gehen wir mit mobiler Arbeit um? Braucht es im Arbeitszeitrecht mehr Flexibilität? Wie kann in Zeiten der Plattformökonomie die Gründung eines Betriebsrates erleichtert werden? Das sind die Fragen, auf die wir dringend eine Antwort finden müssen“, so Tack.

Es sei deshalb gut, dass man so viele Experten hatte an Bord holen können: „Frank Werneke, der Vorsitzende von ver.di, hat heute seine Sicht auf diese Fragen dargestellt. Auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, Professorin Ute Klammer vom ‚Institut Arbeit und Qualifikation‘ und unser Fraktionsvorsitzender Rolf Mützenich haben ihre Expertise eingebracht. Das Interesse ist groß, hier zu Antworten zu kommen“, so Tack, die die Veranstaltung moderiert hatte. „Das zeigt ja schon alleine die Tatsache, dass rund 300 Betriebsräte an der Konferenz teilgenommen haben.“

Eins sei auch in der Podiumsdiskussion zu Arbeitnehmerrechten der Zukunft klar geworden: Unbefristete Arbeitsverhältnisse müssten wieder zur Regel werden, Befristungen mit Sachgrund gehörten auf den Prüfstand, ebenso wie das Teilzeitrecht. „Wir haben in dieser Wahlperiode die Brückenteilzeit und das Rückkehrrecht in Vollzeit für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eingeführt. Das wollen wir weiter ausbauen. Dass das notwendig ist, hat sich auch im Gespräch mit vier Betriebs- und Personalräten aus Hannover gezeigt“, so Tack. „Ich freue mich, dass sie nach Berlin gekommen sind, um gemeinsam mit uns gute Arbeit und gute Mitbestimmung zu gestalten.“