77 Tage eines Jahres beträgt der Zeitraum, in dem Frauen in der Bundesrepublik umsonst arbeiten, legt man die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern von über 21% Prozent zugrunde. Zum Vergleich: In 77 Tagen lässt sich zu Fuß von Berlin nach Neu-Delhi wandern, ein komplettes Fertighaus bauen oder ein neunzigminütiger Kinofilm drehen. Der Equal Pay Day, der dieses Jahr am 18. März stattfindet, markiert die Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen symbolisch. Kerstin Tack, die Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion für Arbeit und Soziales, kritisiert aus diesem Anlass das weiterhin bestehende Gender Pay Gap.

„Es ist ungerecht, dass Frauen für die gleiche Arbeit weniger verdienen als Männer“, so Tack. „Im Vergleich zu Männern arbeiten Frauen öfters in schlechter entlohnten Branchen, zählen seltener zu den Führungskräften und arbeiten häufiger in Teilzeit - in aller Regel wegen der ungleichen Aufgabenverteilung in Familie und Pflege. Im europäischen Vergleich schneidet Deutschland mit am schlechtesten ab, wenn es um Lohngerechtigkeit zwischen den Geschlechtern geht. Das kann so nicht bleiben.“

Mit der Einführung des Mindestlohns, dem Gesetz für Entgelttransparenz und der gesetzlichen Regelung für mehr Frauen in Führungspositionen hat die SPD-Fraktion bereits wichtige Schritte hin zu mehr Lohngerechtigkeit erreicht. „Um das Gender Pay Gap langfristig zu schließen, hat die SPD dafür gesorgt, dass zahlreiche Verbesserungen für Frauen in der Arbeitswelt im Koalitionsvertrag verankert wurden“, erklärt Tack.

So wird es bald ein Recht auf befristete Teilzeit geben: Nach Rückkehr aus der zeitlich begrenzten Teilzeit gilt die vorherige Arbeitszeit. „So stärken wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und holen vor allem Frauen aus der Teilzeitfalle“, sagt Tack. „Wir werden auch einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter schaffen. Denn gerade am Übergang zur Schule sind viele Familien mit Betreuungsproblemen konfrontiert.“ Die SPD hat außerdem durchgesetzt, dass Befristungen ohne Sachgrund und Kettenbefristungen drastisch eingeschränkt werden. Tack betont: „Unbefristete Arbeit machen wir so wieder zur Regel.“