PPP

Der Deutsche Bundestag vergibt Stipendien für ein Austauschjahr in den USA an Schülerinnen und Schüler und junge Berufstätige.

Das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) gibt seit 1983 jedes Jahr Schülerinnen und Schülern sowie jungen Berufstätigen die Möglichkeit, mit einem Stipendium des Deutschen Bundestages ein Austauschjahr in den USA zu erleben. Zeitgleich sind junge US-Amerikaner zu einem Austauschjahr zu Gast in Deutschland. Für die Teilnehmenden übernehmen Bundestagsabgeordnete Patenschaften. Das PPP ist ein gemeinsames Programm des Deutschen Bundestages und des US-Congress. Es steht unter der Schirmherrschaft des Bundestagspräsidenten.

Hier findet ihr Infos zur Bewerbung...

PPP ­ Erfahrungsberichte Schülerinnen und Schüler

Jonas vor seiner Highschool

Untenstehend finden Sie den Bericht von Jonas Horn über seine ersten Wochen im Coachella Valley.

Rudi Urban

Stipendiat 2019/2020

Rudi Urban

Auch in diesem Schuljahr geht das Parlamentarische Patenschafts-Programm weiter. In diesem Jahr fährt aus Kerstin Tacks Wahlkreis Rudi Urban in die USA:

"Was mich an den USA fasziniert, sind die verschiedenen Landschaften und die Größe des Landes, weil es ganz andere Entfernungen sind, als die, die ich aus Deutschland kenne. Dass ich der Glückliche sein werde, der ausgewählt wird, hätte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu träumen gewagt. All das kann jetzt möglich sein. Ich freue mich riesig!“ so der angehende PPP-Stipendiat.

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Ursprünglich wollte ich nach der Schule mit einem Freiwilligendienst für ein Jahr ins Ausland, bis unsere Schule eine E-Mail vom Büro Kerstin Tack an uns weitergeleitet hat. Darin wurde beschrieben, dass der Deutsche Bundestag Stipendien für ein Austauschjahr in den USA vergibt, und dass man in dieser Zeit zur High School geht und in einer Gastfamilie wohnt.

Ich hatte nur zwei Tage Zeit, mich für das Bewerbungsverfahren des PPPs zu registrieren. Ich wollte es versuchen. Meine Eltern haben mich darin bestärkt, diese einmalige Gelegenheit zu nutzen.

Ein Jahr in den USA zu sein, bedeutet für mich, dass ich den Alltag in den USA erleben und ein Teil davon sein könnte, da ich in einer Gastfamilie leben und neue Menschen kennenlernen könnte. Ich werde dort zur Schule gehen und mein Englisch verbessern können, sodass ich mich gut verständigen kann.

Das Besondere an dem Bewerbungsverfahren ist, dass ich mich mit mir beschäftigt und viel über mich selbst gelernt habe. Auch wenn ich das Stipendium nicht bekommen hätte, wäre es die Arbeit wert gewesen. Es lohnt sich in jedem Fall, diese Chance zu nutzen und sich zu bewerben.

Meine Gastfamilie kommt aus Cottage Grove in Wisconsin. Ich habe zwei Gastgeschwister. Mein Gastbruder ist 15 und meine Gastschwester 19. Der Vater und sein Sohn fahren gernen Mountainbike. Ich glaube das kann ganz cool werden. Wir haben uns schon geschrieben.

Linus bialojan

Stipendiat 2018/2019

Linus Bialojan

Am 2. August 2018 ging es für Linus Bialojan gemeinsam mit 60 weiteren PPPlern nach Washington DC. Dort hatte er gemeinsam mit amerikanischen CBYX-Stipendiaten (amerikanische Bezeichnung) ein zweitägiges Einführungsseminar, Sightseeing, einen Besuch im Capitol, sowie ein Seminar im State Department.

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Hier ist der vollständige Zwischenbericht von Linus:

Seit sieben Monaten lebe ich jetzt im wunderschönen Vermont, einem kleinen Bundesstaat im Nord-Osten der USA. Aus der Großstadt Hannover ging es für mich in den sehr kleinen Ort Arlington mit circa 2000 Einwohnern. Dementsprechend klein ist auch die High-School, die ich besuche. Dadurch kenne ich jetzt aber auch fast alle Schüler beim Namen und man hat ein persönlicheres Verhältnis zu den Lehrern.

Von meiner Gastfamilie wurde ich herzlich empfangen und habe auch gleich neue Freunde kennengelernt. Da ich gut drei Wochen vor dem eigentlichen Schulstart angekommen bin, hatte ich genug Zeit, schon einmal die nähre Umgebung kennen zu lernen. Mit meinen zukünftigen Mitschülern war ich Schwimmen, Motorbootfahren, Wandern und Basketball spielen. Die Tage endeten fast immer mit einem gemütlichen Lagerfeuer.

Vermont besteht fast ausschließlich aus bewaldeten Bergen, welche sich im Herbst bunt färben. In dieser Zeit des „Indian Summer“ gibt es dann atemberaubende Blicke über die dann Rot-Gelben Berge.

Mit der Schule startete auch die Fußballsaison und ich wurde Torwart unseres High-School Teams. Sportvereine, wie in Deutschland, sind hier nicht üblich. Der Sport findet in der Schule statt. Fußball ist dabei wohl der beliebteste Sport in Arlington. Zu den Spielen kamen immer sehr viele Zuschauer. Als meine Mannschaft dann noch nach 23 Jahren das erstmal wieder State-Champion wurde, ist der ganze Ort verrückt geworden. Auf dem Rückweg vom Finale wurden wir von einer Parade aus Feuerwehr, Polizei und allen mitgereisten Eltern begleitet. Ich werde niemals diesen Tag vergessen. Da neben meinem Jungen-Team auch die Mädchen aus Arlington Champions wurden, war es für alle ein ganz besonderer Tag.

Im zweiten Drittel eines Schuljahres wird an meiner High-School Basketball gespielt. Während ich beim Fußball jede Minute auf dem Platz stand, war das Motto während des Basketballs für mich “Dabei sein ist alles”. Ich hatte zuvor noch nie richtig Basketball gespielt, schaffte es aber trotzdem in die Mannschaft. Bei den Spielen saß ich dann aber vorwiegend auf der Bank. Leider sind wir in den Play-Offs früh ausgeschieden. Es war trotzdem toll für mich, Teil des Teams gewesen zu sein.

In der Zeit zwischen Fußball und Basketball habe ich zum ersten Mal in einem Theaterstück mitgespielt („Die zwölf Geschworenen“). Passender Weise hatte ich die Rolle des Immigranten, der mit einem europäischen Akzent spricht.

Ein weiteres Highlight meines bisherigen Aufenthaltes war die Civic Education Week in Washington D.C.. Während des einwöchigen Programms habe ich mit anderen PPP-Stipendiaten an interessanten Lehrgängen teilgenommen und die Denkmäler und Museen der Hauptstadt besucht. Darüber hinaus hatten wir interessante Gespräche mit Mitarbeitern der Abgeordneten aus unseren jeweiligen Bundesstaaten. Wir haben uns über die Arbeit im U.S.-Congress und unsere bisherigen Erfahrungen in den USA ausgetauscht. Darüber hinaus haben wir über aktuelle politische Themen diskutiert. Das habe ich in meinem neuen Alltag vermisst, da hier nicht viel über Politik gesprochen wird. Über “I don’t like Trump” geht es bei vielen Vermontern nicht hinaus.

Die Zeit vergeht viel zu schnell. Für die verbleibenden drei Monaten ist geplant, auf eine Abschlussfahrt mit den Seniors (12.-Klässlern) zu fahren und an Prom (Abschlussball) und Graduation (Abschlusszeremonie) teilzunehmen und Baseball zu spielen.

Marie Sophie Polczyk

Stipendiatin 2017/2018

Marie Sophie Polczyk


Mein Name ist Marie Sophie Polczyk, ich bin 18 Jahre alt und lebe derzeit in New Hampshire, USA. Sie haben mich vor über einem Jahr, als ihre Stipendiatin des PPP ausgewählt. Ich habe nun noch etwas als 3 Monate hier und bin sehr überrascht, wie schnell die Zeit (leider) vergeht.

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Angekommen bin ich am 2.8.2017 und alle Stipendiaten von Experiment ev. waren erstmal 2 Tage in Washington DC. Dort wurden wir vorbereitet und hatten Seminare und wir haben die Gruppe von Amerikanern kennen gelernt, die am folge Tag nach Deutschland geflogen ist. Wir haben das Capitol besichtigt, die Washington Mall und einige Smithsonian Museen. Es war eine tolle Erfahrung! Ich war im Dezember nochmal eine Woche dort anlässlich der Civic Education Week. Dann hatten wir auch unsere State Representatives (Bernie Sanders, Patrick Leahy, Robert Welch) getroffen bzw. deren Staff members (Capitol Hill day). Leider hatten wir nur deren Staff members getroffen, aber dann haben wir Mr. Leahy in unserem Flugzeug auf dem Rückweg getroffen und hatten ein tolles Gespräch mit ihm und seiner Frau.

Ich habe einiges in den letzten 7 Monaten erlebt. Ich habe im August einen Road Trip nach Folly Beach, South Carolina gemacht und auf dem Weg einige Staaten kennengelernt( unter anderen Philadelphia, Pennsylvania; Norfock, Virginia; Maryland etc.). Außerdem war ich im Januar mit einigen anderen Austauschschülern einige Tage in New York City.

Meine Schule ist mit ca. 200 Schülern klein aber es ist trotzdem schön, vielleicht auch schöner, da alles viel persönlicher ist. Im Herbst bin ich Cross Country gelaufen und wir haben es bis zu den State Championchips geschafft. Ansonsten habe ich an einigen Schultänzen teilgenommen und im Herbst hatten wir 2 Wochen Französische Austauschschüler hier. Aktuell bin ich im Softball Team und mir gefällt das sehr gut! In den nächsten Monaten wird einiges passieren.

Wir werden Prom haben und meine Graduation (Abschluss Zeremonie) ist im Juni. Da ich ein Teil der “Senior Class 2018“ bin, habe ich das Glück ein Teil davon sein zu dürfen. Ich werde anlässlich mit meiner “Canadian studies” klasse nach Quebec, Kanada fahren und wir haben eine Abschlussfahrt (Senior Trip) nach Cape Cod, New York.

Ich freue mich auf die nächste Zeit und bin gespannt wie das alles wohl werden mag. Ich möchte Ihnen nochmals vielmals danken mich ausgewählt zu haben und dass ich diese unfassbar tolle Chance habe dank des Parlamentarischen Patenschafts Programms hier zu sein!


Emilia Keric

Stipendiatin 2016/2017

Emilia Keric
(16)

Käthe-Kollwitz-Schule
Emilia Keric wird ab August 2016 ein Jahr in Beloit, Wisconsin leben.

Ich komme in den wunderschönen Staat Wisconsin! Dort werde ich sehr ländlich leben und die Stadt, zu der wir gehören, heißt Beloit. Die Stadt befindet sich an der Südgrenze und wird auch 'Gateway to Wisconsin' genannt.

Bis jetzt klingt meine Gastfamilie sehr sehr nett und wir haben schon einige Emails ausgetauscht. Ich habe zwei Gastgeschwister die 12 und 14 Jahre alt sind.

Meine Schule ist relativ klein mit 400 Schülern, aber hat trotzdem ein gutes Sport- und Klub-Angebot.


Paola Bludau | Quelle: P. Bludau
Paola Bludau Quelle: P. Bludau

Stipendiatin 2014/2015

Paola Bludau (16)

IGS Mühlenberg

Hier geht es zum Blog von Paola Bludau:
http://paolaintheus.blogspot.de/

Erfahrungsbericht des PPP - Paola Bludau

Ich heiße Paola, bin 18 Jahre alt und ich habe das vergangene Jahr in den USA in Indiana verbracht.

Seit ich klein war, liebte ich es zu lesen – und vor allem amerikanische Lektüre über das „High School“-Leben verschiedener Charaktere haben mich besonders interessiert. Immer wieder habe ich mich gefragt, ob das Leben in Amerika so ist, wie in Büchern und Filmen beschrieben. Als meine ältere Schwester dann für 10 Monate weg ging, war für mich klar: so eine Erfahrung möchte ich auch machen. Aber so ein Auslandsjahr ist ein teurer Spaß, wie wir von meiner Schwester wussten, daher wollte auch ich mich um ein Stipendium bemühen. Ich habe mich dann über mehrere Stipendien informiert und für diese beworben und hatte letztendlich Erfolg mit dem PPP.

Lange musste ich warten, bis ich erfuhr, in welchem Bundesstaat ich die 10 Monate verbringen würde. Dann endlich kam der entsprechende Anruf von meiner Organisation Experiment e.V einen Tag vor meiner Abreise. Für die Verteilung der Austauschschüler auf die Staaten ist nämlich die amerikanische Partnerorganisation CIEE zuständig gewesen.

Gleich vom ersten Tag an war ich sehr zufrieden mit meiner deutschen Organisation. Man fühlte sich gut betreut und hatte viele Leute, an die man sich wenden konnte. Auch das Vorbereitungsseminar war der Hammer! Man traf das erste Mal die anderen Austauschschüler*innen mit dem gleichen Stipendium, welche ähnliche Interessen hatten, genauso aufgeregt wie man selbst war und die das Gleiche erwarteten. Und genau darum ging es auch beim Vorbereitungsseminar. Was erwarten wir?

Über die ganze Woche wurde uns der folgende Satz eingeprägt „Expect the unexpected“ und an den wollte ich mich auch halten, denn ich wollte mir keine großen Erwartungen machen und dann enttäuscht werden.

Ich hatte also keinerlei große Erwartungshaltung, deshalb stand ich auch allem offen gegenüber, als ich erfuhr, dass ich an eine High School mit knapp 5000 Schülerinnen und Schülern – und in eine muslimische Gastfamilie mit einer Tochter in meinem Alter kam. Und das ist sowieso der Tipp für alle zukünftigen Austauschsschüler*innen seid offen für alles Neue, geht ohne Vorurteile an die Sache ran und natürlich: erwartet das Unerwartete!

In den ersten Monaten verstand ich mich mit meiner Gastfamilie wirklich gut und auch in der Schule lief es, nach anfänglichen Problemen und ein paar Kursänderungen super. Mein Schulgebäude war so groß, dass uns für die ersten Wochen eine Karte in die Hand gedrückt wurde, damit wir überhaupt unsere Klassenräume finden konnten. Die Beziehungen zu den Lehrerinnen und Lehrern und das Miteinander bei der Teilnahme an einem Team, wie bei mir im Schwimmteam oder auch der Theatergruppe, waren ein paar der besten Aspekte der High School. Mit meiner Gastfamilie hatte ich leider erst einmal weniger Glück, in meinen 10 Monaten habe ich 2x die Gastfamilie gewechselt. Und wie ich beim Nachbereitungsseminar erfuhr, haben sogar etwas mehr als 50% der Austauschschüler*innen aus meiner Organisation die Familie gewechselt. Bei meiner ersten Familie lag es an der schlechten Vorbereitung, da sie sich 3 Tage vor meiner Ankunft spontan dafür entschieden hatten, jemanden aufzunehmen. Bei meiner zweiten Gastmutter lag es an einem Todesfall in der Familie und finanziellen Schwierigkeiten, was mich dann zu meiner dritten Gastfamilie brachte. Natürlich könnte ich jetzt sagen ich wünschte ich mir, ich hätte das ganze Jahr bei dieser Familie verbracht, aber an allen Hürden, die ich nehmen und Schwierigkeiten, die ich überwinden musste bin ich gewachsen und sie haben mich stärker gemacht. Deshalb glaube ich, dass es einen Grund gibt, dass mein Jahr so verlief. Und im Endeffekt hat die letzte Familie ja dann alles wieder wettgemacht. Wir haben auch jetzt noch viel Kontakt und ich skype öfters mit ihnen. Und diese Familie kennenzulernen war vielleicht der beste Teil meines Auslandsjahres – zusammen mit den Kennlernen einer neuen Kultur und einem ganz anderen Lebensstil.

Aber egal ob Kulturschock, Heimweh, oder Schwierigkeiten in Schule oder Familie, man kann alles überwinden, wenn man offen an alles herangeht, auf Menschen zugeht und sich aus seiner sogenannten „Comfortzone“ bewegt. Denn hinterher kann man sagen: es lohnt sich! Es wird eine außergewöhnliche Erfahrung sein, zu welcher man nur 1x im Leben die Chance bekommt und die man nie wieder vergessen wird.


Ann-Sophie Pott mit ihrer Gastfamilie | Quelle: Ann-Sophie Pott
Ann-Sophie Pott mit ihrer Gastfamilie Quelle: A.-S. Pott

Stipendiatin 2012/2013

Ann-Sophie Pott
... verbrachte ein Jahr in Pittsburgh, Pennsylvania.

Mein Name ist Ann-Sophie Pott und ich war 2012/2013 für 10 Monate mit dem Parlamentarischen Partnerschafts Programm in den USA. Meine Abgeordnete war Kerstin Tack von der SPD und ich komme aus dem Wahlkreis 42.

Erfahrungsbericht – USA 2012/2013

Ein Jahr in den USA zu verbringen war die beste Entscheidung meines Lebens. Nachdem ich die Mitteilung bekommen habe, dass ich ein Jahr in Amerika verbringen würde, war ich total glücklich und habe mich sehr darauf gefreut. Als der Abflugtermin immer näher gerückt ist, hatte ich einige Bedenken. Ich hatte Angst, dass ich alle meine Freunde in Deutschland verlieren würde und dass ich mit meiner Gastfamilie nicht klarkommen würde. Doch als ich dann in dem Flieger nach Amerika saß hatten sich alle meine Sorgen in Luft aufgelöst und ich war nur noch total aufgeregt meine Gastfamilie kennenzulernen. Ich kam nach Pittsburgh, Pennsylavania und zusammen mit meiner Gastschwester ging ich in die 11. Klasse. Ich hatte eine Gastmutter, zwei Gastschwestern, einen Gastbruder und zwei Hunde.

Am Anfang war es sehr ungewohnt bei einer fremden Familie zu leben und man musste sich erst einmal kennenlernen und aneinander gewöhnen, aber schon nach ein paar Tagen habe ich mich sehr gut mit meiner Gastfamilie verstanden und so blieb es auch das ganze Jahr über. Meine Gastfamilie stand immer an meiner Seite und hat mir bei meinen Problemen geholfen, sei es in der Schule oder mit Freunden. Außerdem habe ich viele von den Verwandten meiner Gastfamilie kennengelernt und wurde von allen herzlich aufgenommen. Die Familie war sehr offen und man konnte mit ihnen über alles reden und man wurde immer vertstanden. Mein Gastbruder ist am Ende des Jahres ausgezogen und meine Gastschwester ist schon im August zum College gegangen. Sie ist jetzt im 3. Semester an der West Virginia University. Wir haben sie oft besucht, da das College nur eine Stunde entfernt war und dadurch hatte ich auch ein gutes Verhältnis zu ihr, da wir uns dann doch des öfteren gesehen haben.

Auch In der Schule wurde ich gut aufgenommen und habe schnell Freunde gefunden. Ich war in der Marching Band, habe Volleyball gespielt und ich war in der Theater-AG. All diese Aktivitäten hatten dazu beigetragen, dass ich viele verschiedene Freunde gefunden habe, die alle verschiedene Interessen hatten. Dadurch habe ich auch viele unterschiedliche Sichtweisen über Amerika kennengelernt. Manche Leute waren sehr religiös und auch ich bin mit meiner Gastfamilie immer Sonntags in die Kirche gegangen. Andere Leute waren sehr weltoffen und waren sehr an andere Kulturen interessiert.

Außerdem war ich in mehreren Teilen von Amerika. Außer in Pittsburgh war ich noch in West Virginia, wo die Mutter meiner Gastmutter lebt und in Florida, wo die Tante meiner Gastgeschwistern mit ihrer Familie lebt. Wir haben diese besucht und dann war ich auf einem Trip mit der Schule. Es ging erst nach Boston, dann nach New York City und als letztes nach Philadelphia. Es war toll, als diese verschiedenen Städte gesehen zu haben, mit den verschiedenen Sehenwürdigkeiten. Ich bin sehr froh, all diese Erfahrungen gemacht zu haben und ich freue mich schon sehr darauf meine Freunde in Pittsburgh irgendwann wieder zu sehen.

Jedem, der darüber nachdenkt ein Jahr in den USA zu verbringen, kann ich das nur empfehlen!


Merle Heinze | Quelle: M. Heinze
Merle Heinze Quelle: M. Heinze

Stipendiatin 2010/2011

Merle Heinze
... verbrachte ein Jahr in Sacramento, Kalifornien.

Mein Name ist Merle, ich bin 19 Jahre alt und war 2010/2011 in Kalifornien – Sacramento mit dem PPP-Stipendium. Im folgenden Text berichte ich von meinen Eindrücken und gebe ein paar Tipps für zukünftige Austauschschüler.
Solltet ihr weitere Fragen an mich haben, könnt ihr gerne in meinen YouTube Kanal: MerleUSA reinschauen oder auf meiner Webseite: www.usa-merle.repage3.de weiteres lesen.

Erfahrungsbericht – USA 2010/2011

Ich bin auf die Idee eines Auslandsjahres gekommen weil meine große Schwester auch für ein Jahr in Amerika war. Als erstes wollte ich nach Australien oder Neuseeland, da es aber doppelt so teuer wäre, habe ich mir Amerika ausgesucht und ich bereue es nicht. Ich finde, man sollte ruhig ein ganzes Jahr im Ausland verbringen. Nach einem halben Jahr hat man gerade erst rausgefunden welche deine richtigen Freunde sind und man ist gerade erst richtig warm geworden im Englisch sprechen und denken. Es hört sich erst einmal länger an als es wirklich ist, wobei es ja nicht einmal ein ganzes Jahr ist sondern nur 10 Monate.

Ein Auslandsjahr kostet relativ viel. Das habe ich spätestens dann bemerkt, als ich die ganzen Erfahrungsberichte und Programmkosten gelesen habe. Das hat mich ein bisschen abgeschreckt. Aber ich wollte trotzdem ins Ausland und suchte nach einem alternativen Plan. Es gibt viele Stipendien auf die man sich bewerben kann. Es gibt Leistungsstipendien, Sportstipendien, Stipendien für Familien die sich es nicht leisten können, für sozial engagierte oder Politik interessierte usw. Ich habe mich unter anderem für das PPP-Stipendium beworben und, ein Glück, auch bekommen.

Meine Organisation war Experiment Ev. Da sie keine weltweit verbreitete Organisation sind, haben sie eine Partnerorganisation in Amerika mit dem Namen CIEE. Ich kann von meiner Erfahrung nur positives sagen, denn ich wurde gut betreut und habe mich nie im Stich gelassen gefühlt.

Manche haben vielleicht Bedenken, ob sie schnell Freunde finden werden oder nicht. Da muss man sich keine großen Sorgen machen.Wenn man Gastgeschwister hat, geht man normalerweise mit denen erst einmal mit, für die erste Woche. Dann hat man selber schon wen gefunden, mit dem man Lunch essen kann. Wer dann später ein guter Freund wird, wird sich dann herausstellen mit der Zeit. Man muss einfach offen und freundlich sein. Es ist auch wichtig nicht scheu zu sein und zu SPRECHEN, auch wenn es einem vielleicht noch ein bisschen komisch erscheint auf Englisch zu reden, das schlimmste was man machen kann ist verstummen und nichts zu sagen. Keiner wird über kleine Englischfehler lachen oder wenn man ein Wort nicht weiß. Im Gegenteil, man wird Komplimente bekommen, wie gut man Englisch spricht. Man muss es so sehen, die Amerikaner sprechen eigentlich nur Englisch. Es gibt einige wenige, die eine andere Sprache sprechen. Von daher beneiden sie einen, dass man mehr als nur eine Sprache sprechen und verstehen kann :)

Es gibt Dinge in Amerika, die genauso sind wie in Deutschland. Dennoch gibt es viele Dinge die ganz anders sind. Dieses ist aber kein Problem für jemanden, der offen für etwas Neues ist und keine Vorurteile hat. Das Essen ist anders und für manch einen etwas gewöhnungsbedürftig. Ich habe das Essen geliebt! Wie man ja bestimmt schon öfter gehört hat, besteht die Gefahr in Amerika viel zuzunehmen. Ich habe nur 5 kg zugenommen, die ich nach meiner Rückkehr allerdings schnell wieder runter hatte.

Ich kenne Austauschschüler, die ihre Familie und Freunde sehr vermisst haben und es gibt Austauschschüler wie mich, die kein Problem mit Heimweh hatten. Ich habe mir immer gesagt: Ich weiß genau, dass ich in 10 Monaten wieder Zuhause bin und ich in 10 Monaten meine Familie wieder sehen werde und meine Freunde und alles andere wieder haben werde. Wieso sollte ich die Zeit in Amerika verschwenden, indem ich traurig bin und so meinen Aufenthalt nicht voll genieße. Das Beste was man machen kann ist, so viel wie möglich zu unternehmen und erleben, sodass man gar nicht erst Heimweh bekommen kann.

Man wird immer gefragt, was erwartest du von deinem Jahr. Was erwartest du von Amerika? Wie stellst du es dir vor? Die Beste Antwort die man geben kann und die man geben sollte ist, finde ich:
Ich habe keine Erwartungen weil ich nicht enttäuscht werden will. Wenn man eine super große Schule, wie aus High School Musicals oder aus anderen Filmen, erwartet und dann auf eine kleine Schule kommt, die alles andere ist, aber nicht wie in den Filmen, ist man dann nicht enttäuscht? Ja man wäre enttäuscht. Das ist nur ein Beispiel von vielen. Also mein Rat ist, keine Erwartungen zu haben, sondern sich einfach überraschen zu lassen :) Man hat sowieso kein Einfluss drauf.

Schule ist sehr anders in Amerika. Es kommt aber natürlich auch drauf an, wo man hinkommt. Ob man auf einer großen oder kleinen Schule ist usw. Ich bin auf eine kleine Schule gekommen. Meine Schule hatte 400 Schüler. Meine Erlebnisse waren wahrscheinlich anders als die eines anderen Austauschschülers, welcher in eine Schule mit 3000 Schülern gekommen ist. Aber eins ist gleich: Schule ist generell einfacher in Amerika als in Deutschland. Die Beziehung zwischen Lehrern und Schülern ist viel persönlicher und nicht so distanziert. Im Großen und Ganzen würde ich sagen, es kommt nicht drauf an, in was für eine Schule man kommt, es kommt drauf an was man draus macht.

Das gleiche gilt allgemein für das gesamte Auslandsjahr:
Es kommt nicht auf die Gegebenheiten darauf an, ob das Jahr ein Erfolg oder Flop wird, es kommt ganz allein darauf an, was man aus den Gegebenheiten macht.

Man hat auf jeden Fall die Möglichkeit, dieses Jahr unvergesslich und toll zu gestallten. Ich persönlich hatte viel Glück mit meiner Gastfamilie und mit dem Ort wo ich gewohnt habe (Kalifornien-Sacramento). Ich besuche meine Gastfamilie regelmäßig mindestens 1x jedes Jahr. Meine eine Gastschwester ist sogar für 1 Jahr nach Deutschland gekommen und hat hier ein Auslandsjahr gemacht.

Ich kann es nur jedem empfehlen ein Auslandsjahr zu machen. Ihr werdet es nicht bereuen und nur daraus lernen.


PPP | Erfahrungsberichte Junge Berufstätige und Auszubildende

Anna Göbel | Quelle: Kerstin Tack
Anna Göbel Quelle: Kerstin Tack

Stipendiatin 2014/2015

Anna Göbel (23) | Junior Marketing Spezialistin Verlag Heinz Heise GmbH & Co KG

… verbringt ab August ein Jahr zunächst in Sauquoit, Bundesstaat New York, wo sie auf`s College gehen wird. Ab Januar 2015 schließt sich ein Praktikum beim Bauer Verlag in New Jersey an.

Erfahrungsbericht – USA 2014/2015

“Twenty years from now you will be more disappointed by the things you didn’t do than by the ones you did do. So throw off the bowlines, sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in your sails. Explore. Dream. Discover.”
Mark Twain

Ich erinnere mich noch genau an dieses eine Telefonat, welches mein Leben schlagartig verändert hat. Meine Wahlkreis-Bundestagsabgeordnete, Frau Kerstin Tack, hatte sich endlich entschieden: Am 5. Februar 2014 bekam ich die Zusage, dass ich eines der 75 Stipendien des Deutschen Bundestages namens Parlamentarisches Patenschafts-Programm für junge Berufstätige bekommen habe – und es für mich im August 2014 ein Jahr nach Amerika geht! Das Austauschprogramm wird vom Deutschen Bundestag und dem US Congress finanziert und in Deutschland von der GIZ (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) und in Amerika von Cultural Vistas organisiert und koordiniert.

Ich wollte immer etwas Besonderes in meinem Leben machen und etwas tun, was mich prägt und voran bringt. Und ich wollte immer ins Ausland und so viel reisen wie möglich, doch es hatte sich bis zu dem Zeitpunkt nie ergeben. Deshalb war ich umso glücklicher durch das PPP meinen Auslandstraum in Amerika verwirklichen zu können.

Von da an nahm dann seinen Lauf: Ich gab meine Wohnung und meinen Job auf und nahm an einer tollen Vorbereitungswoche in Bad Bevensen mit 25 anderen Stipendiaten teil. Am 5. August 2014 flogen wir dann von Frankfurt nach NYC und das Abenteuer begann. Wir hatten ein kurzes Seminar –und dann ging es für alle weiter zu ihrer nächsten Station in den USA.

Erste Station: Studium in Utica
Ich habe in Utica in New York State für ein Semester am Mohawk Valley Community College Graphic Design studiert und relativ schnell wunderbare Freundschaften geschlossen. Utica ist eine Stadt im Mohawk Valley mit ca. 62.000 Einwohnern. Hier ist alles sehr traditionell und ländlich. In Utica belegte am College für ein Semester die Kurse Digital Typography und General Drawings, also zeichnen, Indesign und Photoshop. Ich muss zugeben, am meisten Angst hatte ich vor der englischen Sprache. Das hat sich dann aber alles nach und nach gut entwickelt, weil ich gemerkt habe, dass mein Englisch wirklich gar nicht so schlecht ist. Natürlich war alles zu Beginn nicht immer einfach. Die amerikanische Kultur ist eben anders als die Deutsche, doch ich konnte mich gut daran gewöhnen. Ich wurde immer unglaublich unterstützt – und mit offenen und interessierten Armen aufgenommen.

So war ich dann auch Delegierte des Internationalen Clubs. Das war sehr spannend für mich, da ich somit auch an den wöchentlichen Treffen des Student Congress teilnehmen durfte. Das sind „Abgeordnete“, die die Studenten und die Clubs vertreten und über das verfügbare Budget der Schule entscheiden dürfen. Ich habe zudem im Learning Center des Colleges als studentische Aushilfe und Englisch Tutor gearbeitet. So konnte ich meine 40 Stunden Community Work locker mit Spaß und guter Laune absolvieren. Das ist nämlich eine der vielen Aufgaben einer Junior-Botschafterin. Mitte November merkte ich dann plötzlich, dass die Zeit einfach viel zu schnell rannte und ich mich schon so sehr zu Hause fühlte und mein Leben in Deutschland schon so so so weit weg war.

Eine Besonderheit des Programms ist das CIP (Congressional Internship Program). Fünf von uns 75 PPPlern hatten die Möglichkeit, in Washington D.C. am Kongress im Kapitol für 6 Wochen ein Praktikum bei einem Repräsentant zu absolvieren. Ich habe mich spontan beworben – und es hat tatsächlich geklappt: Und so durfte ich ab Januar in die Hauptstadt Amerikas und für Congressmann Richard Hanna aus dem 22. Distrikt des Staates New York im Kongress arbeiten. Ich war so dankbar über diese weitere tolle Chance.

Zweite Station: Praktikum beim Kongress in Washington
So bin ich dann am 3. Januar 2015 zu meiner neuen Gastfamilie nach Burke, Virginia gezogen. Der Kongress der Vereinigten Staaten besteht aus 435 Abgeordneten und 100 Senatoren. Seit dem 20. Jahrhundert besitzen die Abgeordneten Büros in separaten Bürohäusern, um das Kapitolgebäude zu entlasten. Meine Hauptaufgaben als Praktikantin bestanden darin, alle Telefonate zu beantworten, auf Wählerbriefe und Emails zu reagieren, Gäste zu begrüßen, Touren im Kapitol zu geben, Recherche jeglicher Themen zu betreiben und dadurch die Mitarbeiter bei neuen Gesetzesentwürfen zu unterstützen. Mir hat die Arbeit im Kongressbüro ganz besonders Spaß gemacht. Die 6 Wochen vergingen leider auch unglaublich schnell, eigentlich wie im Flug.

Dritte Station: Praktikum beim Bauer Verlag in New Jersey
Nach meinem Praktikum in D.C. bin ich nach New Jersey, Bergenfield gezogen. Ich habe bei einer weiteren, neuen Gastfamilie, die auch total super war, gelebt. Dort war ich habe ich dann beim Bauer Verlag in Englewood Cliffs, NJ gearbeitet, was nur ca. 5 Meilen von Bergenfield entfernt liegt. Mir hat es dort sehr gefallen, vor allem, weil ich total lustige und liebe Kollegen hatte. Das Beste ist natürlich, dass ich nicht weit von der atemberaubendsten Stadt Amerikas, New York City, entfernt gelebt habe und innerhalb von 30 Minuten in Manhattan stand. Der totale Wahnsinn. Ich durfte dann am Ende der Prakitkumszeit noch 2 Wochen direkt im Manhattan Büro in der digitalen Abteilung arbeiten. Das war für mich ein wirkliches Highlight und hat mich in meinem beruflichen Know-How nochmal sehr gefördert.

Vierte Station: Urlaub mit Freunden
Im Juli ging dann mein Reisemonat los. Ich bin mit Freunden und anderen Teilnehmern des Programms die Westküste der USA entlang gefahren. Wir hatten wirklich eine außergewöhnliche Zeit und wenn ich mir heute die Bilder und Videos anschaue möchte ich am liebsten sofort zurück.

Am 29.7.2015 ging es dann nach einem kurzen Feedback-Seminar für alle Teilnehmer des 31.PPP mit dem Flieger von D.C. zurück nach Deutschland. Natürlich habe ich mich unglaublich darauf gefreut, meine Familie und Freunde endlich wieder zu sehen. Trotzdem bin ich auch jetzt noch traurig, dass mein Jahr in Amerika schon vorbei ist. But everything has an end, only the sausage has two…

Wie man sieht habe ich mein Austauschjahr in vollen Zügen genossen und ich danke vor allem der Person, die mir das ermöglicht hat: Meine Abgeordnete für Hannover, Frau Kerstin Tack. 1.000 Dank! Ich komme auf jeden Fall wieder und besuche meine zweite Heimat USA ganz bald. Das steht zu 100 Prozent fest.