Vom 10. bis zum 21. November machte ich, Marius Müller, Zehntklässler an der Käthe-Kollwitz-Schule Hannover, ein Praktikum bei MdB Kerstin Tack und ihrem Team. Die erste Woche durfte ich die parlamentarische Arbeit in Berlin kennenlernen, in der zweiten Woche war ich im Wahlkreis unterwegs.

Am Montagvormittag kam ich in Kerstin Tacks Abgeordnetenbüro an, im Gepäck unzählige Fragen. Heidi Röder, wissenschaftliche Mitarbeiterin in Berlin, hieß mich herzlich willkommen und zeigte mir Tacks Büros. Gleichzeitig musste sie mir leider mitteilen, dass Kerstin Tack erkrankt sei und deshalb nicht kommen könne. Ja, da war ich enttäuscht und ja, ich hatte zu dem Zeitpunkt nicht gedacht, dass ein Praktikum bei einer Abgeordneten ohne die Abgeordnete überhaupt möglich ist. Doch die Mitarbeiterinnen Heidi und Franziska begleiteten mich zu einigen Terminen und beantworteten zu meiner Erleichterung auch meine Fragen.

Das Programm in Berlin war sehr lehrreich: Von der Teilnahme an Ausschusssitzung über die Besichtigung des Bundeskanzleramtes bis hin zur alltäglichen Büroarbeit reichte die bunte Mischung. Die intensiven Diskussionen in den Ausschüssen und die Teilnahme an einem parlamentarischen Abend waren äußerst interessant. Auch wenn die relativ langen Arbeitszeiten für mich ungewohnt waren, so freue ich mich jetzt über viele nützliche Erfahrungen.

Besonders erstaunt hat mich, wie viel Detailarbeit im Hintergrund stattfinden muss, um einen reibungslosen Ablauf des parlamentarischen Betriebs zu garantieren. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter/-innen halten allen Abgeordneten den Rücken frei. Ihre Arbeit im Politik-Management ist unverzichtbar, findet in der Öffentlichkeit aber oft wenig Beachtung. Auch von ihren Tätigkeiten konnte ich mir ein Bild machen.

Die Arbeit der Abgeordneten habe ich mir nicht so anstrengend vorgestellt, nun weiß ich aber: Wer Politik aktiv mitgestalten will, dem darf es nicht an Fachkompetenz mangeln, und die intensive Vorbereitung auf eine Sitzung nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Aber die parlamentarische Arbeit macht so viel Spaß, dass man doch gern Zeit investiert.

Die Wahlkreiswoche ist ein Kontrast zur hektischen Arbeit in Berlin, die einen fast seiner Bodenhaftung beraubt. Kerstin Tack, die Krankheit gerade auskuriert, suchte den direkten Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern in ihrem Wahlkreis, und ich durfte sie zu diversen Veranstaltungen der Ortsvereine begleiten. Im Wahlkreis trafen wir Menschen, die unmittelbar von den Entscheidungen in Berlin betroffen sind, wir trafen die Realität. Und ich habe erkannt, dass gerade der kontinuierliche Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern so wichtig ist, um die Bundespolitik nach den Bedürfnissen der Menschen auszurichten. So nahm sich Kerstin Tack im BürgerInnenbüro Zeit für die Anliegen vieler Hannoveraner. Ihre wissenschaftliche Mitarbeiterin Tanja Meister und ich unterstützten sie gern dabei.

Mir hat das Praktikum bei Kerstin Tack einen kurzen Einblick in die parlamentarische Arbeit in Berlin und in die Wahlkreisarbeit gewährt. Es freut mich, dass alle meine Fragen beantwortet wurden und ich nun um viele Erfahrungen reicher bin. Vielen Dank Kerstin, Heidi, Franziska, Tanja und Frank für zwei abwechslungsreiche und lehrreiche Wochen!