Die Arbeit in den Werkstätten für Menschen mit Behinderungen ist wichtig, und sie verdient Unterstützung. Gerade die Einkommenssituation von Werkstattbeschäftigten gilt es zu verbessern. Wie ein neues Entgeltsystem aussehen könnte war der Schwerpunkt der 13. Werkstatträtekonferenz der SPD-Bundestagsfraktion. Rund 320 Werkstatträteräte aus ganz Deutschland waren zu Gast, darunter auch ein Werkstattrat aus Hannover.

„Seit der ersten Werkstatträtekonferenz im Jahr 2006 hat sich viel getan“, so die Hannoveraner Bundestagsabgeordnete Kerstin Tack. „Die UN-Behindertenrechtskonvention wurde von Deutschland unterzeichnet, das Bundesteilhabegesetz trat in Kraft — und den zutiefst diskriminierenden Wahlrechtsausschluss von Menschen haben wir auch endlich abgeschafft.“ In puncto Inklusion sei man aber noch längst nicht am Ziel.

„Für die Inklusion ist gerade die gleichberechtigte Teilhabe an Arbeit wichtig, auf dem Ersten und Zweiten Arbeitsmarkt. Und auch die gerechte Entlohnung von Werkstattbeschäftigten, und zwar in einem System, das transparent und verständlich gestaltet ist“, so Tack.

Für die Teilhabe an der Arbeitswelt aller sind mit dem Budget für Arbeit seit 2018 und dem neuen Budget für Ausbildung ab 2020 zwei wichtige Vorhaben auf den Weg gebracht worden: „Die Grenzen zwischen dem ersten und zweiten Arbeitsmarkt werden damit durchlässiger, sodass Menschen mit Behinderungen selbst entscheiden können, wo sie gerne arbeiten möchten“ erläutert Tack.

Auch die Entlohnung von Werkstattbeschäftigten hat sich verbessert. Nach den Fortschritten, die hier mit dem Bundesteilhabegesetz erzielt worden sind, wurde zuletzt auch beschlossen, das Ausbildungsgeld in Werkstätten ab nächstem Jahr zu erhöhen. „Hiermit ist auch eine Erhöhung des Grundbetrags verbunden. Damit die Werkstätten keine finanzielle Überforderung fürchten müssen, erhöhen wir diesen schrittweise“, so Tack. Gerade zum letzten Punkt habe man viele Gespräche mit den Werkstätten geführt. „Das ist ein schönes Beispiel dafür, wie wichtig der Austausch zwischen Politik und Praxis ist. Deshalb ist es gut, dass so viele Werkstatträte heute nach Berlin gekommen sind, um mit uns über die Situation in den Werkstätten zu sprechen. Ganz besonders freue ich mich, dass auch ein Werkstattrat aus Hannover dabei war“ betont Kerstin Tack.