Romy Geyer im BürgerInnenbüro in Hannover & im Bundestag in Berlin

Drei Wochen lang durfte ich Kerstin Tack bei ihren Aufgaben als Bundestagsabgeordnete begleiten. Vom 10.10.2011 an habe ich eine Woche lang die Arbeit im BürgerInnenbüro in Hannover verfolgt und bin daraufhin für zwei Sitzungswochen nach Berlin ins Abgeordnetenbüro gefahren.

In Hannover konnte ich Kerstin zu einem Gespräch mit dem Deutschen Mieterbund und zu einer Diskussion mit Studenten begleiten. Außerdem nahm ich an Gesprächen zur Vorbereitung des Schulprojekts „Tackticker“ teil. Bei diesem Projekt bereiten Schüler zu bestimmten Themen Empfehlungen vor, die Kerstin versucht in die Politik einzubringen. Hier war ich überrascht, wie nah eine Abgeordnete mit den Bürgern in dem Wahlkreis zusammenarbeitet und versucht „Politik“ Jungen Menschen nahe zu bringen.
Die folgenden zwei Sitzungswochen in Berlin war Kerstin‘ s Terminkalender schon fertig geplant. Zu Allererst lernte ich grundlegende Abläufe und Ordnungen der verschiedenen Ausschüsse, Beiräte und Arbeitsgemeinschaften. Kerstin ist ständiges Mitglied im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, in dem z.B. über Lebensmittelverschwendung, das Mindesthaltbarkeitsdatum, aber auch über Fischereigesetze gesprochen wurde. Die Vorbereitung hierfür findet in Arbeitsgemeinschaften der einzelnen Fraktionsmitglieder statt. Diese Gruppen fand ich deshalb sehr spannend, weil über Themen detailliert diskutiert wurde. Der Beirat für Nachhaltigkeit, der Empfehlungen an die Ausschüsse gibt, wird ebenfalls in einer Arbeitsgemeinschaft vorbereitet. Hierbei hatte ich das Glück, bei einer Diskussion mit einem wissenschaftlichen Mitarbeiter der Friedrich-Ebert-Stiftung über die Neuvermessung von Fortschritt und Wohlergehen anwesend sein zu können, da hier die Verbindung zu politischem Handeln gezogen wurde.
Besonders interessant waren die PL Mittagstische der SPD ( Parlamentarische Linke), bei denen über aktuelle Themen, wie z.B. dem Afghanistan Einsatz oder auch die Rentenversorgung und den Euro Rettungsschirm diskutiert wurde.
Einen Teil der Plenumssitzungen am Mittwoch, Donnerstag und Freitag, konnte ich als Praktikantin von der Zuschauertribüne aus verfolgen. Die Reden der Abgeordneten, die auf Gesetzesentwürfe und Anfragen bezogen waren, wurden lebhaft vorgetragen und spiegelten die zuvor in den Ausschüssen bekannten Ansichten der jeweiligen Fraktionen wieder.
Insgesamt habe ich viele Eindrücke von dem Zeitintensiven Job eines Bundestagsmitglieds gewinnen können und erkannt, dass nicht nur Themen im Bundestag behandelt, ausgewertet und diskutiert werden müssen, sondern auch der Kontakt zu den Wählern gehalten und nebenbei Einladungen zu Veranstaltungen wahrgenommen werden müssen.
Vielen Dank an Kerstin Tack, Heidi Röder, Jan Kuhlen aus Berlin und Marc Müller de-Buhr und Frank Straßburger aus Hannover für die Diskussionsmöglichkeiten und die freundliche Aufnahme in eure Büros!
Romy Geyer, 28.10.2011

Romy Geyer