„Menschenwürdiges Sterben ermöglichen“ – Große Debatte zur Sterbehilfe mit den hannoverschen SPD-Bundestagsabgeordneten Edelgard Bulmahn, Caren Marks, Matthias Miersch und Kerstin Tack

Auf Einladung der hannoverschen SPD-Bundestagsabgeordneten Edelgard Bulmahn, Caren Marks, Matthias Miersch sowie Kerstin Tack diskutierten in der üstra-remise 150 interessierte Hannoveranerinnen und Hannoveraner über das wichtige und vielschichtige Thema der „Sterbehilfe“.
Nach der Begrüßung von MdB Caren Marks wurden zunächst die dem Deutschen Bundestag vorliegenden vier Gesetzesentwürfe von MdB Edelgard Bulmahn vorgestellt. Anschließend folgte eine Podiumsdiskussion, die mit geladenen Experten stattfand – und von MdB Matthias Miersch moderiert wurde. Zu diesem Expertenkreis zählten Ralf Meister (Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover), Dr. Gerald Neitzke Vorsitzender des Klinischen Ethik-Komitees (KEK) der MHH und Vorstandsmitglied in der Akademie für Ethik in der Medizin e.V.) sowie Hans-Jürgen Rosin (Präsidiumsmitglied bei der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben), die aus sehr vielfältigen Sichtweisen auf die Thematik blickten.
In seinem Vortrag unterstrich Landesbischof Ralf Meister, dass die öffentliche Debatte der Sterbehilfe, in jedem Fall ein Gewinn für die Gesellschaft sei, denn sie rücke das Tabuthema Tod in den Vordergrund – und lenke die Aufmerksamkeit von der kurativen Medizin auf die Palliativmedizin. Hans-Jürgen Rosin, Präsidiumsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben, betonte, dass der überwiegende Teil der Bevölkerung eine Liberalisierung der Sterbehilfe unterstütze und Menschen nicht nur selbstbestimmt leben, sondern auch sterben wollen. Der Mediziner und Wissenschaftler Dr. Neitzke erklärte dagegen, dass die gegenwärtige Gesetzesregelung ausreiche und die Mediziner die Frage der Sterbehilfe selbst lösen sollten.
Nach den Vorträgen der Referentinnen und Referenten stand vor allem die Diskussion mit dem Publikum im Mittelpunkt. Viele Bürgerinnen und Bürger meldeten sich zu Wort und sprachen über ihre Erfahrungen mit Medizinern im Umgang mit Patientenverfügungen. Hierbei merkten sie an, dass den Patientenrechten oftmals nicht Rechnung getragen werde – und es daher ein großes Misstrauen gegenüber Ärzten gebe.
MdB Kerstin Tack monierte die schwierigen Zustände in der Pflege und verwies auf die Verantwortung der Ärzte die unterschiedlichen Regelungen zur Sterbebeihilfe in den Bundesländern, einheitlich zu regeln. In ihrem Schlusswort dankte MdB Kerstin Tack allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für eine sachliche und offene Debatte – und forderte das Plenum auf, diese auch im privaten Rahmen fortzuführen.

