Ziel der Besuche sollte das Gespräch über die alltagspraxis der Arbeit einer Kita und deren Probleme sein. Der Rundgang begann in der Elterninitiative "Zwergnasen", führte dann in die Gethsemane-Gemeinde und endete in der Johannes- und Matthäusgemeinde. Konsens in allen drei Einrichtungen waren Forderungen nach Änderungen im Nds. Kindertagesstättengesetz in Bezug auf die Qualität und die Rahmenbedingungen.

Die "Zwergnasen" auf der Podbielskistraße haben erst im vergangenen November ihre Arbeit begonnen. Es ist ein Zusammenschluss von Eltern als sog. Elterninitiative, die von den jetzt dort arbeitenden Erzieherinnen initiiert wurde. Elterninitiativen in Vereinen gibt es viele in Hannover und sie sind eine Ergänzung zu den Betreuungseinrichtungen der Stadt, der Kirchen und der Wohlfahrtsverbände. Es gehört viel Engagement dazu, um eine Elterninitiative zu gründen und umzusetzen. Schwierigkeiten bereitete der Initiative die Mittelbeschaffung zum Umbau, berichtet die Mutter Özlem Körber, weil die Bundes- und Landeszuschüsse für die Investitionskosten erst spät eintrafen. Die Eltern streckten das Geld vor. Nur der städtische Zuschuss kam fristgerecht. Aber das zeitraubende Engagement hat sich gelohnt, die Einrichtung ist nett hergerichtet, die Kinder sind voll zufrieden und die lange Warteliste zeugt davon, dass die Einrichtungen ein gutes pädagogisches Konzept verfolgt. Insbesondere loben die Eltern und Erzieherinnen den Beschluss der Stadt Hannover, in kleinen Krippengruppen eine zusätzliche Betreuungskraft zu finanzieren. Zweite Station war die Kita der Ev. Gethsemane-Gemeinde in der Klopstockstraße. Auch hier berichtet der Leiter von langen Wartelisten in Krippenbereich. "Bis 2010 muss ich bedauerlicher Weise einen Anmeldestop verhängen," so der Leiter Thomas Müller. Trotz der sieben Gruppen in verschiedenen Alters- und Stundenbereichen würde die Einrichtung gern noch mehr Kinder aufnehmen. "Allerdings nur, wenn die Qualität der Arbeit nicht zu leiden hat. Im Gegenteil, hier muss noch einiges getan werden", so Müller, "insbesondere bei der personellen Ausstattung der Krippen".In der dritten Kita, der Johannes- und Matthäus-Gemeinde in der Bothfelder Straße brachte die Leiterin, Frau Canestrari-Begemann, die sich am Vormittag wiederholenden Forderungen auf den Punkt: "Es muss mehr Personal in einer Gruppe sein, die Verfügungszeit für die Erzieherinnen muss sich erhöhen und im zweiten Schritt müssen die Gruppen von 25 auf 20 Kinder reduziert werden."

Damit entspricht das Programm der SPD mit der Forderung 5-12-20 genau dem, was in den Kitas vorgetragen wurde:

  • 5 Kinder pro Erzieherin
  • 12 Verfügungsstunden statt derzeit 7,5
  • 20 Kinder maximal in einer Gruppe